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Montag, 16. November 2015

Christine Kohli: Shitstorm oder gezielte Werbung?



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20 Minuten Online

FDP-Politikerin fordert Ausgehverbot für Muslime

«Ausgehverbot ab 20 Uhr in allen muslimischen Quartieren in Europa, Moscheen schliessen und Wohnung durchsuchen bis zur restlosen Aufklärung!» Diesen Tweet setzte Christine Kohli, 36-jährige Präsidentin der FDP Konolfingen, gestern Abend ab – und sorgte damit für viel grossen Wirbel. 

Die Betroffenheit über die Terroranschläge in Paris sind bei vielen Menschen gross. Bei einigen Politikern äussert sich die Betroffenheit sogar in Wut. Verständlich, wenn hilflose und unbewaffnete Bürgerinnen und Bürger unerwartet, grausam und völlig überraschend niedergemezelt werden.

Zahlreiche Politiker vermarkten sich ständig über Onlineplattformen wie beispielsweise Facebook oder Twitter und ernten demendsprechend auch durchaus positive oder eben auch negative Kritiken. Das Onlinepublikum wird immer grösser - vorallem kann man Menschen einfach und unkompliziert an undifferenzierten und undurchdachten Beiträgen aufhängen.

Ich gehe auch davon aus, dass es sich bei Christine Kohli's Post um eine undurchdachte Aktion gehandelt haben muss. Die Gerissenheit sich bewusst einem Shitstorm auszusetzen und so zusätzliche Bekantheit zu erlangen, gibt man beispielsweise einem Christoph Mörgeli, wenn er vor dem Wahlkampf ein Bild über sinkende Flüchtlinge auf einem Schiff auf seinem Facebookaccount postet - oder auch dem Deutschen Milchgetränkehersteller Müller Milch, bei der Vermarktung seines neuen Schoggodrinks, nicht aber einer Christine Kohli von der FDP aus Konolfingen.

Die schwere emotionale Betroffenheit über die Terrorattacke hat sich wohl einfach in unüberdachtem Handeln bei Christine Kohli geäussert. Somit unterlaufen einem dann auch blöde Fehler, welche eben einem erst während oder nach dem Shitstorm bewusst werden.

Trotzdem: Hand aufs Herz, wer hat Christine Kohli vor diesem Shitstorm gekannt?

Auch Stadtzürcher SVP-Präsident Roger Liebi erntet für seinen folgenden Post auf Twitter einen Shitstorm:

«Schlimm, dass man zugelassen hat, dass sich die islamistische Brut in unserer Gesellschaft ausbreiten konnte. Wer warnte wurde verunglimpft!»

Als Reaktion darauf hat Herr Bieri sein Twitterkonto gelöscht. Quelle: Tagesanzeiger

Viel bringen tut es ihm nicht. Sein Tweet wurde mehrmals kopiert und auch schon auf Facebook verlinkt. Das Löschen seines Kontos war wohl reine Schutzmassnahme seiner eigenen Psyche.

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