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Donnerstag, 3. Dezember 2015

Digitale Transformation - Chancen und Risiken










Heute "followen" wir...

... SRF3 Sendung "Die Welt ist keine Maschine" vom 23.11.2015 um 20:00

Interview mit Prof.  Dirk Helbing (ETH Professor)

Im Focus sprach der Prof. über die Risiken und Chancen der Digitalisierung. Einige Aussagen haben wir für euch zusammen getragen.

"In Zukunft kann man das Essen bestellen, bevor man im Restaurant ist, es benötigt dann viel weniger Mitarbeiter. Mit der technischen Entwicklung werden alle Lebensbereiche betroffen, von der Verwaltung über das Privatleben, bis hin zur Liebe und Religion."

Prof. Helbing macht jedoch auch auf die Gefahren der Transformation aufmerksam, viele Krisen oder sogar Kriege werden dabei mitgezogen, meint er. Beispielsweise wenn 50 % der Jobs in den nächsten Jahren wegfallen. Auf solche fundamentalen Umbrüche muss die Gessellschaft vorbereitet sein. Die Herausforderungen sind riesig. Herausforderungen auf wirtschatlicher und privater Ebene müssen von allen gemeistert werden.

"50% der Volkswirtschaft müsse neu erfunden werden. Dies sei in der Vergangenheit noch nie so passiert." Das Gute daran ist, dass die Informationen unbegrenz sind. Sachen können nicht mehr nur von einer Person bessesen werden. Wenn die Arbeit gleichverteilt werden würde, müsste jeder weniger arbeiten. Doch davon sind wir noch weit entfernt. Wenn es viele Arbeitslose gibt, bricht damit auch die Zahlungsfähigkeit zusammen. Dies würde Kriege oder Aufstände fördern. Eine partizipative Gesselschaft muss es sein, dies fordert ein kluges Handeln. Man muss die Informationen klug einleiten, damit alle einen Vorteil davon haben."

Seiner Meinung nach müssen die alten Strukturen geändert werden, von der Autoindustrie bis hin zur virtuellen Gesellschaft. Er verwies auf einen Wettkampf zwischen der Politik und der Technologie. Die Digitale Revolution hat dabei nicht bei allen zu einem Wohlstand geführt. Von den 20 Städten, welche das digitale Paradigma anführt, gehört keine zu den reichen Ländern.

Er ist der Meinung, dass die Welt keine riesige Maschine ist, welche man zu Manipulationszwecken verstehen müsste. Das Ausbrechen aus den alten Mustern sein von Nöten. Einige weitere Aussagen waren:

"Das Digitale wird zurzeit genutzt um die Menschen zu leiten und zu steuern, dies verhilft aber nicht die Kreativität zu fördern."

"Alle Aktivitäten hinterlassen Spuren im Netz, alles wird aufgezeichent. Dies führt zu ungeheuer grossen Datenmengen. Doch kann man mit diesen Daten die Zukunft voraussagen? In einem Jahr fallen in der heutigen Zeit soviel Daten an, wie in der gesamten Geschichte der Menschheit. Alles wird aufgezeichnet. Doch was macht man damit?"

"Massenüberwachung ist nicht das Mittel, um die Probleme zu lösen. Man kann nur ein Teil der Daten prozesieren. Die Überwachung verhindert nicht Anschläge oder dergleichen. Man muss sich fragen, was zu diesem Terrorismus führt."

Durch die Digitalisierung und damit verbunden, die Verbreitung von IS-Propaganda Material, Viedeoaufnahmen von Imanpredigern oder sonstigem radikalen Gedankengut, ist die angesprochene Thematik nicht mehr vollständig vermeidbar. Jedes Land, jede Stadt, jedes Fest, jegliche Art von Veranstaltung kann potentielles Ziel eines Anschlags sein.

"Big Data führt zu einer Neuen Politik, welche nötig wird.
Mit Big Data kann man Prozesse optimieren, Städte intelligenter machen. Big Data macht Vieles möglich und erleichtert viele Sachen im täglichen Leben. Viele Sachen, welche früher für futuristisch gehalten wurden, sind heute alltäglich. Doch dabei muss man sich fragen, was eben in den nächsten Jahren noch so alles passiert? Die Welt hat sich sehr stark verändert und wird sich noch schneller und weiter verändern. Big Data muss mit unseren demokratischen Grundrechten verknüpft werden, sonst führt dies zu grossen Problemen. Die ersten, welche von der künstlichen Intelligenz gewarnt haben, kamen vom Silikon Valley. Big Data ist sehr nützlich, doch sie muss kontrolliert eingesetzt werden. 70% der Transaktonen in der Finanzwelt werden durch Algoritmen durchgeführt. Dies führt zu gewissen Problemen. Künstliche Intelligenz wird verwendet, um Waffen zu bauen, welche nicht mehr von Menschen kontrolliert wird. Damit gemeint, der Mensch kann diese Prozesse nicht mehr in Echtzeit kontrollieren."

"In China wird ein Punktesystem eingeführt, welches die Menschen kontrolliert. Es gibt zu wenig Menschen, welche sich dagegen wehren. Dies ist der Fall, weil die Menschen denken, die digitale Welt verändert sich langsam. Die ist aber nicht der Fall."

"Einfache Bürger müssen sich klar werden, das die Daten von allen gesamelt werden, alle Klicks werden von 20 Softwares mitgeschrieben. Jeder Mensch wird überwacht. Alle Daten werden gesammelt, um Menschen zu manipulieren. Es braucht in Zukunft ein neues Datenschutz Gesetzt – um die Verfassung durchzusetzten. Die Bürger müssen dies gesetzlich verlangen. Der Umstand, dass es Daten gibt, muss aber nicht heissen, das diese Daten verwendet werden dürfen. Es braucht Regulatorien und Normen, welche gesetzlich verankert werden müssen, um den Transformationsprozess zu einem Erfolg werden zu lassen."

"Es gibt keine Wissenschaft, welche voraussagt, was das Richtige für die Welt ist. Wenn man nur ein Prinzip in den Mittelpunkt stellt, dann geht es schief."

Wir möchten euch jedoch hier nicht das ganze Interview mit Prof. Helbing aufschreiben. Hört am besten doch mal selber rein: URL:

http://www.srf.ch/sendungen/focus/zukunftsforscher-dirk-helbing-die-welt-ist-keine-maschine

Abschliessend noch eine einschneidende Aussage von Herr Helbing:

"Das Digitale Zeitalter muss für alle öffentlich sein, sonst wird diese Transformation in einer Revolution der Menschen enden."


Deshalb lieber "Follower" bleibe stets kritisch und aufmerksam, die digitale Revolution hat schon längst begonnen.







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