Im Focus sprach der Prof. über die Risiken und Chancen der Digitalisierung. Einige Aussagen haben wir für euch zusammen getragen.
"In Zukunft kann man das Essen bestellen, bevor man im Restaurant ist, es benötigt dann viel weniger Mitarbeiter. Mit der technischen Entwicklung werden alle Lebensbereiche
betroffen, von der Verwaltung über das Privatleben, bis hin zur Liebe und Religion."
Prof. Helbing macht jedoch auch auf die Gefahren der Transformation aufmerksam, viele
Krisen oder sogar Kriege werden dabei mitgezogen, meint er. Beispielsweise wenn 50 % der Jobs in den nächsten
Jahren wegfallen. Auf solche fundamentalen Umbrüche muss die Gessellschaft
vorbereitet sein. Die Herausforderungen sind riesig. Herausforderungen auf wirtschatlicher und privater Ebene müssen von allen gemeistert werden.
"50% der Volkswirtschaft müsse neu erfunden
werden. Dies sei in der Vergangenheit noch nie so passiert." Das Gute daran ist, dass die
Informationen unbegrenz sind. Sachen können nicht mehr nur von einer Person
bessesen werden. Wenn die Arbeit gleichverteilt werden würde, müsste jeder
weniger arbeiten. Doch davon sind wir noch weit entfernt. Wenn es viele
Arbeitslose gibt, bricht damit auch die Zahlungsfähigkeit zusammen. Dies würde
Kriege oder Aufstände fördern. Eine partizipative Gesselschaft muss es sein, dies fordert ein kluges Handeln. Man
muss die Informationen klug einleiten, damit alle einen Vorteil davon haben."
Seiner Meinung nach müssen die alten Strukturen geändert werden, von der Autoindustrie bis hin zur virtuellen Gesellschaft. Er verwies auf einen Wettkampf zwischen der Politik und der Technologie. Die Digitale
Revolution hat dabei nicht bei allen zu einem Wohlstand geführt. Von den 20
Städten, welche das digitale Paradigma anführt, gehört keine zu den reichen
Ländern.
Er ist der Meinung, dass die Welt keine riesige Maschine ist, welche man zu Manipulationszwecken verstehen müsste.
Das Ausbrechen aus den alten Mustern sein von Nöten. Einige weitere Aussagen waren:
"Das Digitale
wird zurzeit genutzt um die Menschen zu leiten und zu steuern, dies verhilft
aber nicht die Kreativität zu fördern."
"Alle Aktivitäten hinterlassen Spuren im Netz, alles wird
aufgezeichent. Dies führt zu ungeheuer grossen Datenmengen. Doch kann man mit diesen
Daten die Zukunft voraussagen? In einem Jahr fallen in der heutigen Zeit soviel Daten an, wie in der
gesamten Geschichte der Menschheit. Alles wird aufgezeichnet. Doch was macht
man damit?"
"Massenüberwachung ist nicht das Mittel, um die Probleme zu
lösen. Man kann nur ein Teil der Daten prozesieren. Die Überwachung verhindert
nicht Anschläge oder dergleichen. Man muss sich fragen, was zu diesem
Terrorismus führt."
Durch die Digitalisierung und damit verbunden, die Verbreitung von IS-Propaganda Material, Viedeoaufnahmen von Imanpredigern oder sonstigem radikalen Gedankengut, ist die angesprochene Thematik nicht mehr vollständig vermeidbar. Jedes Land, jede Stadt, jedes Fest, jegliche Art von Veranstaltung kann potentielles Ziel eines Anschlags sein.
"Big Data führt zu einer Neuen Politik, welche nötig wird.
Mit Big Data kann man Prozesse optimieren, Städte
intelligenter machen. Big Data macht Vieles möglich und erleichtert viele
Sachen im täglichen Leben. Viele Sachen, welche früher für futuristisch gehalten wurden, sind heute
alltäglich. Doch dabei muss man sich fragen, was eben in den nächsten
Jahren noch so alles passiert? Die Welt hat sich sehr stark verändert und wird sich noch schneller und
weiter verändern. Big Data muss mit unseren demokratischen Grundrechten
verknüpft werden, sonst führt dies zu grossen Problemen. Die ersten, welche von
der künstlichen Intelligenz gewarnt haben, kamen vom Silikon Valley. Big Data
ist sehr nützlich, doch sie muss kontrolliert eingesetzt werden. 70% der
Transaktonen in der Finanzwelt werden durch Algoritmen durchgeführt. Dies führt
zu gewissen Problemen. Künstliche Intelligenz wird verwendet, um Waffen zu
bauen, welche nicht mehr von Menschen kontrolliert wird. Damit gemeint, der Mensch kann diese
Prozesse nicht mehr in Echtzeit kontrollieren."
"In China wird ein Punktesystem eingeführt, welches die
Menschen kontrolliert. Es gibt zu wenig Menschen, welche sich dagegen wehren.
Dies ist der Fall, weil die Menschen denken, die digitale Welt verändert sich
langsam. Die ist aber nicht der Fall."
"Einfache Bürger müssen sich klar werden, das die Daten von
allen gesamelt werden, alle Klicks werden von 20 Softwares mitgeschrieben.
Jeder Mensch wird überwacht. Alle Daten werden gesammelt, um Menschen zu
manipulieren. Es braucht in Zukunft ein neues Datenschutz Gesetzt – um die
Verfassung durchzusetzten. Die Bürger müssen dies gesetzlich verlangen. Der
Umstand, dass es Daten gibt, muss aber nicht heissen, das diese Daten verwendet
werden dürfen. Es braucht Regulatorien und Normen, welche gesetzlich verankert
werden müssen, um den Transformationsprozess zu einem Erfolg werden zu lassen."
"Das Digitale Zeitalter muss für alle öffentlich sein, sonst
wird diese Transformation in einer Revolution der Menschen enden."
Deshalb lieber "Follower" bleibe stets kritisch und aufmerksam, die digitale Revolution hat schon längst begonnen.